In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Als nachwachsender, energieneutraler und lokal verfügbarer Rohstoff erfreut sich das Bauen mit Holz heute wieder wachsender Beliebtheit. Der steigende Bedarf erfordert jedoch auch einen achtsamen Umgang mit der Ressource. Nicht nur Herkunft und Dimensionierung müssen kritisch hinterfragt werden, auch die Zunahme von Leimanteilen in Holzbaustoffen stellt ein Problem für Wiederverwendung und Rückbaubarkeit des Materials dar.
Um über den nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang des Baustoffs Holz zu informieren, soll ein Infopavillon entstehen, welcher im Zuge einer Wanderausstellung Kommunen in Sachsen-Anhalt bereist. Erste Gastgeberin ist die Stadt Dessau, wo zentral auf dem Marktplatz die „RecycleBar“ Bewohner*innen in das Infocafé und zu einer Ausstellung über nachhaltigen Holzbau einlädt. Gelegen am nördlichen Ende des „Kleinen Markts“, liegt der Pavillon am Kreuz mehrerer zentraler Wegeachsen und fügt sich in Form und Lage als Abschluss in den Platz und sein Marktgeschehen ein. In dem eingeschossigen Holzbau sind vier identische quadratischen Raummodule auf einer z-förmigen Grund- fläche zusammengefügt, welche in Form und Funktionalität an Marktstände erinnern.
Um Vielfältigkeit [Multifunktional], einfachen Auf- und Abbau [Modular] sowie die Kreislauffähigkeit des Materials [Rückbaubar] zu gewährleisten, ist das Raummodul angelehnt an eine komplexe Zangenkonstruktion traditioneller japanischer Bauweisen, welche mit schlank dimensionierten Kanthölzern arbeiten. Diese sind aus lokalem Vollholz gefertigt [Materialsparend]. Dabei werden zwei sich kreuzende, horizontale Kanthölzer von einem Stützenquartett eingefasst und bilden so ein dichtes Raster aus identischen Grundmodulen. Diese Grundkonstruktion bildet sowohl das fachwerkartige Trägerrost des Dachtragwerks als auch den Raumabschluss des Infopavillons. Um die Aussteifung zu gewährleisten, sind die Wände im Kern des Holzbaus durch Brettschichtholzplatten zur Scheibe ausgebildet worden. Zusätzlich wird das Dachtragwerk durch diagonal gespannte Windrispenbänder horizontal ausgesteift. Im Bodenaufbau werden die Modulmaße der Wand aufgegriffen, sodass die Lasten des Pavillons unter jedem Stützenquartett abgetragen, auf einen stärkeren Querbalken übertragen und anschließend durch regelmäßig angeordnete Stahlfüße auf Betonfundamente abgeleitet werden.